Ukraine – eine ganzheitliche Strategie der Jesuiten

Die Arbeit der Jesuiten wird länderübergreifend für die nächsten drei Jahre koordiniert

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine setzen sich die Jesuiten unermüdlich für die Unterstützung und die Begleitung der zahlreichen flüchtenden und vertriebenen Menschen ein. Sie stellten umgehend ihre Häuser als Unterkünfte für die flüchtenden Menschen zur Verfügung, verteilten Nahrungsmittel und Mahlzeiten, organisierten medizinische und psychologische Betreuung und unterstützten die Menschen bei ihrem weiteren Weg. Auch heute, mehr als hundert Tage nach Kriegsausbruch, kommen jeden Tag viele Flüchtende in die Nachbarländer der Ukraine. Um den Flüchtenden die bestmögliche Betreuung und Unterstützung zu ermöglichen, koordinieren die Jesuiten unter Führung von JRS Europa eine länderübergreifende Strategie für die nächsten drei Jahre. Gemeinsam haben sie sich auf vier Pfeiler geeinigt, auf die sich die Arbeit der Jesuiten für die Flüchtenden aus der Ukraine in den nächsten 36 Monaten stützen wird:

Willkommen heissen: kurzfristige Unterkünfte, Nothilfe, Verpflegung, Hygienekits und Transport

Schützen: langfristige Unterkünfte, rechtliche Beratung, psychologische Betreuung und Bildung

Fördern: Bildung, Arbeitsmöglichkeiten und Lebensunterhalt

Integrieren: Integration durch Bildung, Kommunikation, Advocacy und Begleitung

Fokus auf die Nachbarstaaten der Ukraine

Der Einsatz der Jesuiten und des jesuitischen Flüchtlingsdienstes JRS konzentriert sich weiterhin auf die Ukraine und die Nachbarstaaten Polen, Rumänien, Ungarn, Slowakei und Moldawien. In der länderübergreifenden Strategie werden aber auch die lokalen Büros aus den südosteuropäischen Staaten Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Nordmazedonien und Kosovo mit einbezogen, wie auch aus anderen Staaten wie Griechenland, Italien, Portugal und Spanien.

Flüchtende werden in die Arbeit von JRS einbezogen

Der JRS in den Nachbarländern der Ukraine und im Südosten Europas ist klein und hat nur begrenzte Ressourcen. Trotzdem haben sie von Anfang des Krieges alles Mögliche getan, um die Flüchtenden bestmöglich zu betreuen und ihnen wo nötig zu helfen. Viele haben mehr Personal eingestellt und konnten viele Freiwillige motivieren. Auch die Flüchtenden aus der Ukraine selbst unterstützen die Arbeit der Jesuiten, wo sie können: Sie heissen neue Flüchtende willkommen und helfen ihnen bei der ersten Orientierung, beim alltäglichen Leben und bei einer allfälligen Weiterreise. Sie arbeiten als Übersetzerinnen oder als Köchinnen und Kinderbetreuerinnen in den Häusern der Jesuiten. Die lokalen JRS Büros können dadurch ihren Wirkungskreis vergrössern und viele Flüchtende erreichen. Die engagierten Flüchtlinge erhalten bei den Jesuiten eine Arbeitsstelle und Beschäftigung.

Der Krieg in der Ukraine hat eine selten dagewesene Reaktion der weltweiten Jesuitengemeinschaft hervorgerufen. Aus Ländern in ganz Europa, über Kanada und Australien bis nach Peru zeigen sich jesuitische Werke solidarisch mit den Flüchtenden und unterstützen die Arbeit der Jesuiten und von JRS vor Ort mit den nötigen Mitteln. Auch wir können dank grosszügiger Spenden unserer Unterstützerinnen und Unterstützer die wertvolle Arbeit der Jesuiten in der Ukraine und den Nachbarstaaten unterstützen.

 

Die Unterkünfte der Jesuiten werden für die Flüchtlinge zur Verfügung gestellt.
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In Rumänien besuchen die Kinder eine Kunsttherapie, um das Erlebte zu verarbeiten.
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Ukrainische Flüchtlinge engagieren sich freiwillig für den Empfang von neuen Flüchtenden.

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