Jesuiten koordinieren Wiederaufbau zerstörter Dörfer

: Philippinen nach dem Taifun

Nach dem verheerenden Taifun Haiyan vom 8. November 2013 gehen die Jesuiten auf den Philippinen nun zum langfristigen Wiederaufbau zerstörter Dörfer über. Die Jesuitenmission unterstützt diese Arbeit und koordiniert über das «Xavier Network» die Hilfe aller Jesuitenorganisationen auf europäischer Ebene. Missionsprokurator P. Klaus Väthröder SJ aus Nürnberg hat sich deshalb Anfang Dezember, einen Monat nach der Katastrophe,  bei einem Besuch über die Schäden und den Stand der Planungen informiert.

Väthröder bereiste die Insel Culion im Westen des Inselstaats. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag hier die grösste Leprakolonie der Welt. Noch immer wird die Gemeinde von Jesuiten betreut. Aus diesem Grund steht Culion im Zentrum der Katastrophenhilfe, die der Orden über seine Hilfsorganisation SLB (Simbahang Lingkod ng Bayan) durchführt. In der Medienberichterstattung fiel die dünn besiedelte Insel, zu der noch rund 40 winzige Unterinseln gehören, nicht auf. Dabei schlug der Wirbelsturm hier sehr stark zu. Alle rund 20.000 Einwohner waren mehr oder weniger stark betroffen. Vom Wind verformte Stahlkonstruktionen an Gebäuden oder Bushaltestellen zeugen immer noch dramatisch davon. Aufgewühlt berichten die Menschen noch von den Erlebnissen und ihrer Todesangst in der Sturmnacht. Viele einfache Fischer verloren die Existenzgrundlage für ihre Familien.

Schutz vor kommenden Katastrophen

Während die Bevölkerung bereits weit gekommen ist bei der Beseitigung der Trümmerhaufen, planen die örtlichen Jesuitenpatres und die Helfer von SLB im Moment perspektivisch ein umfassendes Wiederaufbauprogramm. Ihre Nothilfe – die Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung, Wasser und Hygieneartikeln – ist so gut wie abgeschlossen. Wie aber können die Dörfer von Culion vor künftigen Naturkatastrophen effektiv gestärkt werden?

SLB setzt hier zum einen auf Baumassnahmen. Zerstörte Häuser, Fischerboote und Schuldächer werden ersetzt. Neubauten von Gemeinschaftsschutzräumen und Solarstromversorgung sind in Planung. Aber auch strategische Arbeit zusammen mit Landbesitzern und der staatlichen Regionalverwaltung ist nötig: Die Helfer wollen Fischer davon überzeugen, dass sie von der gefährlichen Küstenlinie lieber auf risikoärmere Grundstücke umziehen, besonders in den Dörfern Osmeña und Binudac sowie auf der Unterinsel Galoc. Zu den langfristigen Zielen der Hilfsorganisation zählen ausserdem die Unterstützung eines funktionierenden Gemeinwesens nach dem Vorbild von «guter Regierungsführung» (Good Governance) und die sanfte Förderung von grünem Tourismus.

Helfen Sie den Menschen in Culion mit Ihrer Spende an:

Missionsprokur der Schweizer Jesuiten
(Franz Xaver Stiftung)
PostFinance: 80-22076-4
IBAN: CH48 0900 0000 8002 2076

Verwendungszweck Philippinen

Weitere Informationen zur Soforthilfe für die Philippinen

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