Es fehlt an allem. Hilfspakete im Norden Sri Lankas sichern das Überleben

Hilfsprojekt im Norden Sri Lankas in der Corona-Krise

Die Corona-Pandemie trifft Sri Lanka zu einer Zeit, in der bereits eine erhöhte soziale Unzufriedenheit im Lande herrscht, die seit 2018 in anhaltenden Protesten und Arbeiterstreiks zum Ausdruck kommt. Auch die Terroranschläge auf Kirchen von Ostern 2019 haben Unsicherheit in der Bevölkerung hinterlassen. Die Regierung nutzt die aktuelle Krise darüber hinaus, die bereits begonnene Militarisierung der Verwaltung auf dem Weg zu einer Präsidialdiktatur zu beschleunigen.

Im Norden Sri Lankas ist die tamilische Bevölkerungsgruppe durch die Corona-Krise besonders hart betroffen. Seit Ende des Bürgerkriegs befinden sie sich immer noch auf dem Weg in eine Normalität. Hunger und Armut gehörten schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie zum Alltag. P. Thushara Sampath SJ, Koordinator aller Entwicklungsprojekte der Jesuiten in Sri Lanka, spricht in seinem Bericht nun allerdings von einer humanitären Katastrophe apokalyptischen Ausmasses: 60 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner im Norden Sri Lankas haben laut eines Nachrichtenberichts kein regelmässiges Einkommen mehr, um ihre Familien zu ernähren. Die hohen Lebensmittelpreise machen die dortige Bevölkerung zusätzlich abhängig von der Hilfe durch humanitäre Organisationen.

Die Jesuiten im Norden Sri Lankas unterstützen unermüdlich Familien, deren Not sich durch die Corona-Pandemie noch verstärkt hat. Es fehlt an Lebensmitteln, Hygiene-Artikeln, Ausstattungen für Babys, aber auch Saatgut und Dünger werden benötigt. Mittels direkter Besuche bei den Familien ermitteln die Jesuiten deren jeweiligen Bedarf, um gezielt helfen zu können. Mehr als 250 Familien konnten in dieser ersten Zeit der Krise mit dem Nötigsten versorgt werden. Ein Ende des seit März verhängten Lockdowns ist aktuell jedoch nicht absehbar und die Not der Menschen wird weiter zunehmen. Die Jesuiten im Norden Sri Lankas haben sich zum Ziel gesetzt, bis August mindestens 500 weiteren Familien helfen zu können. Die Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz unterstützt diese Nothilfe.

Ausserordentliche Zeiten erfordern ausserordentliche Massnahmen. Wir erwarten weitere Gesuche um Unterstützung und werden auch diese so schnell und unkompliziert wie möglich beantworten. Sollten Sie sich eine Spende überlegen, sind wir Ihnen im Namen aller, die wir unterstützen können, dankbar.

Sie erreichen uns wie bisher per Mail (), Telefon (+41 44 266 21 30) oder Post (Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz, Hirschengraben 74, CH-8001 Zürich).

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!

Dr. Dana Zumr, Geschäftsführerin, P. Toni Kurmann SJ, Missionsprokurator und das Team von Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz

Das Wirken der Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz ist auf vier so genannte Apostolische Präferenzen – auf vier Leitlinien der Gesellschaft Jesu – ausgerichtet.
In diesen Tagen rückt die zweite Präferenz in besonderem Mass ins Zentrum unserer Arbeit: An der Seite der Benachteiligten stehen, der Verworfenen der Welt, der in ihrer Würde Verletzten, gesandt zu Versöhnung und Gerechtigkeit.

Sie finden die vier Präferenzen hier.

Sammelbildlegende zu den drei Bildern:

Titel: P. Thushara Sampath  (PDD) mit Sanjey, der das Gemüse und die Trockenration organisiert, um es an die Bedürftigen zu verteilen.

Links unten: P. Thushara Sampath (PDD) verteilt Trockenrationen und Gemüse an die armen Familien im Negombo.

Rechts unten: «Im Gegenzug bringen uns die armen Menschen ein Geschenk. Es war alles Trockenfisch – denn sie stammen alle von den Fischern. Es war ein sehr bewegender Moment. Sie teilten einen Überschuss.» (Zitat P. Thushara Sampath (PDD)  )

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