Pfarrei in Rheineck startet grosse Spendenaktion

: Ein Schulbus für Indien


Pater Toni Kurmann, der Missionsprokurator der Schweizer Jesuiten, schilderte in seiner Predigt die besorgniserregende Situation von Dalit-Kindern in Indien. Dalits gelten als Unberührbare, sie sind vom Kastensystem ausgeschlossen und leiden besonders in ländlichen Regionen unter ständiger Diskriminierung.

Die Kinder von Sindagi im indischen Bundesstaat Karnataka benötigen dringend Unterstützung, vor allem die Mädchen. Sie sind medizinisch unterversorgt und erhalten keine ausreichende Ausbildung. Kinderarbeit und Kinderhandel sind verbreitet. Armut ist die Hauptursache dafür. Kinder müssen die Schule aufgeben, um mit ihrer Arbeit das Einkommen der Eltern aufzubessern. Die Minderjährigen sind oft extrem gefährdet, da sie auf Baustellen, Farmen, Fabriken und Werkstätten arbeiten müssen.
An den wenigen öffentlichen Schulen unterrichtet meist einziger Lehrer in vier oder fünf Klassen. Es gibt keine Bänke, keine Pulte, keine Spielmöglichkeiten. Und noch schlimmer: Die Lehrer sind nicht regelmässig in der Schule.

Seit zehn Jahren arbeiten Jesuiten in der Region Sindagi. Zu ihnen zählt auch Pater Eric Mathias SJ, der sich mit grossem Engagement dafür einsetzt, dass auch die Kinder aus abgelegenen Dörfern eine Schule besuchen können und so die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten. Im vergangenen Jahr gründete er die Loyola Schule in Sindagi. Sie bietet eine gute Ausbildung mit zuverlässiger Betreuung an. Um die etwa 150 Schulkinder aus 15 Dörfern pünktlich und sicher zum Unterricht zu bringen, braucht es jedoch dringend einen Schulbus. Öffentliche Transportmöglichkeiten gibt es nicht.

Die Spurgruppe des Pfarreirates Rheineck, die dieses Partnerprojekt der Jesuitenmission auswählte, hat schon viele Ideen entwickelt, wie der Schulbus finanziert werden kann: Bleistifte, Kirchenopfer, diverse Anlässe, Benzinrappen. Begonnen wurde am 30. März gleich im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst mit einem feinen Spaghettizmittag in der Unterkirche, den die Frauengruppe organisierte. Die vielen Gäste fanden kaum Platz, und am Ende waren alle dankbar für den wunderbaren Start: Eingenommen wurden 2‘095 Franken – sie bilden nun bereits den Grundstock für die Anschaffung des Busses.

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