Doppeltes Unglück für Pater Saju und sein Tanz-Zentrum in Kalkutta

Auswirkungen der Corona-Krise und des Wirbelsturms im Grossraum Kalkutta

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Als sei der landesweite Lockdown seit Ende März durch die Corona-Krise nicht schon verheerend genug für viele Bevölkerungsgruppen Indiens, so verursachte am 20. Mai auch noch der Wirbelsturm «Amphan» im Grossraum Kalkutta massive Zerstörungen. Auch das Bildungszentrum «Kalahrdaya» des Jesuiten-Paters Saju George (SJ) ist betroffen. Pater Saju berichtet: «Es gibt keine Elektrizität in unserem Gebiet. Die beschädigten Gebäude müssen repariert, Sonnenkollektoren und ein Generator ersetzt werden.» Zur Erwirtschaftung eines kleinen Einkommens sollen im Garten Obst und Gemüse für den Verkauf, aber auch zur Selbstversorgung, angebaut werden.

Seit 20 Jahren besteht das Zentrum «Kalahrdaya» in Kalkutta bereits. Ins Leben gerufen durch Pater Saju – auch als der «tanzende Jesuit» aus Indien bekannt. Er gibt dort den Ärmsten von Kalkutta die Möglichkeit, durch eine Ausbildung in Englisch, Mathematik, Kunst, Malerei, Religion und besonders im Tanz eine Perspektive und mehr Selbstbewusstsein zu bekommen. Davon sollen insbesondere die Dalits profitieren – eine Bevölkerungsgruppe der Kastenlosen – die nicht nur in Krisenzeiten diskriminiert und am Rande der Gesellschaft leben.

Für die Finanzierung seines Bildungszentrums ist Pater Saju auf Spenden aus dem In- und Ausland angewiesen, die er auch durch Auftritte mit seinen Tänzerinnen und Tänzern rund um die Welt sammelt. In diesem Frühjahr waren viele Auftritte in Kirchen und Messen in der Schweiz geplant, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Ein besonderer Höhepunkt wäre zum Pfingstfest das Tanzen im  Fernseh-Gottesdienst gewesen, den SFR1 aus der Kirche St. Peter und Paul in Rotmonten in St. Gallen ausstrahlte. Die Pfarrei Rotmonten unterstützt daher mit der Kollekte des Pfingstfestes die Wiederaufbauarbeiten von Pater Saju und seinem Zentrum. «Ganz herzlichen Dank für Ihre Solidarität und Ihr offenes Ohr für unsere aktuellen Sorgen!», bedankt sich Pater Saju für die Hilfe.

Der Jesuiten-Pater Saju verliert trotz der aktuellen Situation seine Hoffnung nicht und schmiedet Pläne für sein Tanz-Zentrum: «Wir möchten nach Ende des Lockdowns die Bauarbeiten für unser neues Schulgebäude wieder aufnehmen. Darüber hinaus träumen wir von einem audiovisuellen Unterrichtsraum für unsere Kinder.»

Ein Kurzfilm über das Zentrum und ein Interview mit P. Saju George SJ ist hier zu sehen.

Sammelbildlegende zu den drei Bildern:

Titel: Massive Zerstörungen: Die Auswirkungen vom Wirbelsturm «Amphan» im Grossraum Kalkutta und auch im Zentrum «Kalahrdaya».

Weiteres Bild: P. Saju George Sj während des Unterrichts im Zentrum «Kalahrdaya».

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