Sipan aus Syrien: «Ich will meinem Volk helfen»

Jesuit Worldwide Learning (JWL)

Die Lage in seiner Heimat ist zwar unsicher, doch Sipan* will nicht zurückblicken, sondern nach vorne. Nach seiner Flucht hat er zunächst als Tagelöhner gearbeitet. Inzwischen lebt er schon fünf Jahre lang im Lager Domiz I im Nordirak, mit rund 30 000 Flüchtlingen nur eines von vielen im Land. Die Lebensumstände sind hier nicht einfach, eher deprimierend. Viele Flüchtlinge empfinden das Lager als  Sackgasse.

Doch zwischen all den Zelten und Notunterkünften aus Blech gibt es auch Hoffnung in Form eines Containers: den «Lerncontainer» mit einem Internetcafé. Dort treffen sich seit März 2017 sechs junge Frauen und Männer zum Studium. Sie sind in das digitale Programm für Geistes- und Sozialwissenschaften (Diploma in Liberal Arts) eingeschrieben, das die Jesuiten über ihre Organisation «Jesuit Worldwide Learning (JWL)» anbieten. Es geht bei dem dreijährigen Studienangebot um Fachwissen, umfassende Bildung und um kritisches  Denken – also um Kompetenzen, die in Syrien bald zum Wiederaufbau der Gesellschaft dringend gebraucht werden. Sipan ist einer der Studierenden, insgesamt haben hier schon 26 ihr Diplom gemacht.

Sipan hatte es gerade noch rechtzeitig vor Kriegsausbruch geschafft, in Syrien sein Anglistik-Studium abzuschliessen. Als JWL-Student fühlt er sich endlich wieder geistig gefordert und sieht eine Perspektive: «Das Lager ist nicht das Ende, wir müssen hier unsere Träume nicht begraben», weiss er heute. Und er plant: «Wenn wir nach Syrien zurückkehren, will ich meinem Volk helfen, wieder menschlich zu werden. Denn sechs Jahre Krieg haben so viel Menschlichkeit zerstört», sagt er. Mit «wir» meint Sipan seine junge Frau und sein Baby, das vor wenigen Monaten im Lager geboren ist.

*Name aus Datenschutzgründen von der Redaktion geändert.

Sipan steht für viele harte Schicksale und dennoch ermutigende und erfreuliche Entwicklungen, für Erfolgsstorys also. JWL hat sie möglich gemacht. Wir stellen Ihnen in der Adventszeit bis zum Heiligen Abend zehn Menschen vor, die solche Geschichten von sich erzählen können.

JWL: Das Digital-Programm in Krisengebieten für die Kader von morgen

Bildung ebnet jungen Menschen Wege aus der Armut. Und das gemeinsame Lernen in Online-Gruppen über religiöse, ethnische und kulturelle Grenzen hinweg ist der Schlüssel für eine friedliche Zukunft. Dies sind die Leitmotive von Jesuit Worldwide Learning (JWL), einer Organisation des Jesuitenordens mit Sitz in Genf und Büros in München und Washington. Unter der Leitung von Pater Peter Balleis SJ bietet JWL Flüchtlingen und anderen Benachteiligten in Krisenregionen und entlegenen Dörfern hochwertige Schulungen und zertifizierte Studienprogramme an. Umfassende Bildung und kritisches Denken sind der Kern der akademischen Angebote.

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Ein Basis-Englischkurs kostet nur 600 Franken, für eine einjährige Berufsausbildung reichen bereits 1400 Franken. Und mit 2000 Franken kann eine junge Frau oder ein junger Mann ein Jahr lang studieren (Zertifizierung durch die Regis University in den USA).

Ihre Spende ist wichtig, damit junge Menschen in Kriegs- und Krisenregionen eine gute Ausbildung erhalten, um dann in ihrer Heimat Verantwortung übernehmen zu können!

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