Indien: Soziale Gerechtig­keit durch Forschung

Das North Eastern Social Research Center (NESRC) wurde am 1. März 2000 von Walter Fernandes SJ in der Stadt Guwahati im indischen Bundesstaat Assam gegründet. Das NESRC betreibt Forschung in verschiedenen Bereichen. Bildung, staatliche Budgets für Kinder, Recht, Konflikte und Frieden, Vertreibung und Rehabilitation sind nur einige der Schwerpunkte des NESRC. Es ist eines von nur wenigen akademischen Instituten in Nordostindien. Das NESRC hat bereits zahlreiche Bücher und wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und geniesst einen guten Ruf. Sogar die Regierungsstellen der sieben Bundesstaaten in Nordostindien nutzen die Forschungsdaten des NESRC, da diese zuverlässig sind und sonst keine Daten vorliegen.

Derzeit beschäftigen sich sechs junge Forscherinnen und Forscher mit Studien zur Entfremdung vor allem junger Menschen von ihrer traditionellen Herkunft, zu den sozioökonomischen Auswirkungen von Palmölplantagen auf die Adivasi sowie zu Konflikten und Frieden zwischen ethnischen Gemeinschaften. Seit seiner Gründung haben mehr als 50 Forscherinnen und Forscher einen wichtigen Beitrag für die soziale Gerechtig­keit in Nordostindien geleistet. Es sind mehrheitlich junge Menschen, die am NESRC arbeiten, die selbst aus diesem Teil Indiens stammen.

Für seine Forschung ist das NESRC auf externe Geldgeber angewiesen. Viele Forschungsarbeiten werden durch Studienbeiträge von verschiedenen Partnern in Europa und Indien finanziert. Die Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz unterstützt das NESRC seit seiner Gründung mit einem jährlichen Beitrag für die Betriebskosten und ermöglicht dadurch die Weiterführung von Forschung in einem Teil Indiens, der von der akademischen Welt wenig beachtet wird.