Die Menschen leiden

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Der 15. März 2014 markiert den traurigen dritten Jahrestag der Krise in Syrien. Was 2011 mit Demonstrationen junger Studen­ten für Demo­kratie und friedlichen Protesten gegen das Regime von Baschar al-Assad begann, hat sich zur größten humanitären Not­lage unserer Gegen­wart ausgeweitet. Mehr als neun Millionen Syrer sind auf Hilfe angewiesen, zwei Drittel von ihnen sind Flücht­­linge im eigenen Land. Krieg und Gewalt haben sie aus ihren Häusern ver­trieben, ganze Viertel wurden zerstört, Schulen mussten schließen, Arbeits­plätze gingen verloren, Preise explodierten. In belagerten Orten wie der Altstadt von Homs, leiden Familien an Mangel­ernährung und Hunger.

Mehr als 100.000 Todesopfer hat der Konflikt bisher gefordert und durch die zusammen­gebrochene Gesundheits­versorgung sind in einigen Regionen Syriens wieder Krankheiten wie Polio, Tuberkulose und Typhus aus­gebrochen. Die Menschen leiden. Und viele Nachbarländer sind durch die hohen Flüchtlings­zahlen längst am Rande ihrer Kapazitäten angelangt: Allein im kleinen Libanon sind eine Million Flüchtlinge aus Syrien untergekommen. Jordanien, Türkei, Irak und Ägypten sind weitere Aufnahmeländer der insgesamt mehr als 2,6 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Region.

Netzwerke der Hilfe

Dank der Rund ein Dutzend syrischer Jesuiten, die mit lokalen Freiwilligen in Damaskus, Homs und Aleppo gut funktionierende Netzwerke der Hilfe aufgebaut haben, ist der Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) eine der wenigen Organisationen, die nach wie vor die Notleidenden im Land selbst erreichen. Junge Christen und Muslime besuchen gemeinsam die Flüchtlingsfamilien, verteilen Decken, Matratzen, Kochgeschirr, Lebensmittel, helfen bei der Wohnungssuche, organisieren Betreu­ung, Unterricht, Spiele und Sport für die Kinder, um ihrem Alltag zumindest den Anschein verlässlicher Normalität zu geben.

Eigentlich gibt es keine wirklich sicheren Gegenden mehr in Syrien. Eine Mörsergrante kann überall und zu jeder Zeit landen», erklärt Nader, der in Damaskus für den JRS arbeitet. «Am meisten macht mir zu schaffen, dass du nicht weißt, ob du die anderen jemals wiedersehen wirst, wenn du morgens aus dem Haus gehst», sagt ein anderer Freiwilliger. Pater Nawras Sammour betont vor allem das Gefühl der Verlassenheit: «Nach so viel andauernder Gewalt sind die meisten in Syrien wirklich müde – müde und frustriert. Wir fühlen uns alleingelassen. Wir brauchen in Syrien mehr internationale Präsenz.»

«Was passiert, wenn die Kämpfe auch die letzten sicheren Gebiete der Stadt erreichen? Wohin sollen die Menschen dann fliehen?» Über ihre Sorgen und Hoffnungen sprechen Freiwillige des JRS in einem 6-minütigen Video.

Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten hilft über die verschiedenen Programme mehr als 300.000 Menschen in Syrien und den Nachbarländern Libanon, Jordanien und der Türkei. Die Begleitung über Hausbesuche ist eine zentrale Säule der Arbeit. Denn das schafft Nähe und Vertrauen. Weitere Schwerpunkte sind psychosoziale Unterstützung und Bildungsprojekte für Kinder und Erwachsene. Die Jesuitenmission konnte die Nothilfe für syrische Flüchtlinge dank Ihrer Hilfe bisher mit 1,3 Millionen Euro unterstützen. Für jede Spende, jedes Gebet und jedes Zeichen der Solidarität danken wir Ihnen herzlich!

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Weitere Informationen:

So können Sie den syrischen Flüchtlingsfamilien helfen, den Winter gut zu überstehen:

  • 60 Franken für einen Essenskorb für eine fünfköpfige Familie für einen Monat
  • 100 Franken für ein Basispaket für eine Person bestehend aus einer Matratze, zwei Laken, einem Kissen, zwei Winterdecken und zwei Handtüchern
  • 150 Franken für Winterkleidung für eine Familie (Pullover, Jacken, Hosen, Schuhe)
  • 200 Franken für die monatliche Miete für eine Flüchtlingsfamilie
  • 4'900 Franken kosten die Mahlzeiten für 10.000 Personen am Tag
  • 9'900 Franken kostet die Einrichtung einer weiteren Feldküche

Land:
Syrien

Partner:
Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS)

Zielgruppe:
Neun Millionen Syrer sind auf Hilfe angewiesen – im eigenen Land und als Flüchtlinge in Nachbarländern.

Kontext:
Die Gewalt in Syrien zwingt immer mehr Familien zur Flucht – nicht nur in Nachbarländer, sondern auch innerhalb von Syrien.