– Flucht aus der Ukraine
Wärme und Fürsorge als Starthilfe in ein neues Leben
Fast 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine leben derzeit auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg im Ausland – etwa eine Million von ihnen im Nachbarland Polen. Fast alle sind Frauen und Kinder. Eine von ihnen, Yuliia, baut sich mit Unterstützung des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) in Polen eine neue Existenz auf.
Yuliia ist 31, stammt aus der ostukrainischen Stadt Donezk und lebt seit März 2022 in Polen. Nachdem Separatisten 2014 die Macht in ihrer Heimatstadt übernommen hatten, entschloss sie sich zu fliehen. Erste Stationen der Flucht waren die Krim und Kiew; jetzt lebt Yuliia allein in Polen. Ihre Familie musste sie zurücklassen. „Als ich in Warschau ankam, hatte ich keine Arbeit und nur wenig gespartes Geld. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des JRS begegneten mir Wärme und Fürsorge und halfen mir in vielerlei Hinsicht. Der JRS wies mir eine Sozialarbeiterin zu, und ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit, über alles zu reden.“
Yuliia trifft sich regelmäßig mit einem Psychologen, der ihr geholfen hat, sich in ihrer neuen Lebensrealität zurechtzufinden und die Vergangenheit zu bewältigen. „Ich habe gar nicht gemerkt, wie sehr ich verletzt war. Es ist eine Sache, als Einwanderin in einem neuen Land anzukommen, aber eine andere, vor einem Krieg zu fliehen. Man kann sich nicht so schnell anpassen.“
Heute hat Yuliia mehrere Jobs und baut ihr Leben mit Mut und Fleiß wieder auf.
Auch im dritten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind der JRS und die Jesuiten in der Ukraine selbst und in den Anrainerstaaten präsent, mobilisieren Ressourcen, um die am schlimmsten Betroffenen zu unterstützen. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedsorganisationen des internationalen jesuitischen Xavier Network koordinieren wir die Umsetzung eines Dreijahresplans zur Aufnahme, zum Schutz, zur Förderung und zur Integration der Vertriebenen in ganz Europa.
Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen
Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse
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