Zum Weltflüchtlingstag werfen wir einen Blick auf einen Grenzort in der Republik Moldau. In Palanca zeigen Geflüchtete, Mitarbeiter:innen und Freiwillige des Hilfswerks Concordia, wie auch kleine Gesten große Not lindern können.
Am Ende der teils neu asphaltierten Straße im Grenzort Palanca zwischen der Republik Moldau und der Ukraine befindet sich eine kleine Zeltstadt, die dort für geflüchtete Ukrainer:innen errichtet wurde. Es regnet in Strömen. Die Atmosphäre im Zelt ist trotzdem eine ganz besondere. Vereinzelt sitzen Menschen an Tischen, essen und unterhalten sich. Beim Stand von Concordia gibt es zum Kaffee Placinte, ein Gebäck, das auf beiden Seiten Grenze sehr beliebt ist.
Unter den Freiwilligen, die hier helfen, sind auch geflüchtete Ukrainerinnen. Darja und ihre Tochter stammen aus Odessa, sie sind bereits am zweiten Tag des Krieges nach Moldau geflohen. Seit Tagen stehen sie hier, empfangen die Ankommenden, verteilen Essen und tröstende Worte. Die beiden Frauen sind aktuell im Concordia-Sozialzentrum in Tudora untergekommen: „Wir hoffen jeden Tag auf ein Ende des Krieges und telefonieren täglich mit unseren Nachbarn in Odessa, fragen, ob unser Haus noch steht, ob noch alle unverletzt sind.“ Auch Anna, eine Freiwillige aus Österreich, hilft hier mit. Sie ist seit Herbst letzten Jahres in Tudora und hat beim Aufbau des Nothilfeprogramms mitgeholfen. „In der Früh sind wir meist die ersten, die ins Versorgungszelt kommen, und am Abend die letzten, die gehen.“
Dann kommen plötzlich drei volle Busse aus Odessa mit flüchtenden Frauen und Kindern an. Im Zelt herrscht jetzt reges Treiben, doch von Hektik keine Spur. Die Freiwilligen von Concordia sind ein eingespieltes Team.
Währenddessen bildet sich vor dem Lager für Hilfstransporte im nahegelegenen Tudora langsam eine Menschenschlange. Geflüchtete aus der Ukraine können sich über die Website des moldauischen Ministeriums für Sachspenden anmelden. Die Mitarbeiter:innen sind vorbereitet, als sich die Türen zum Lager öffnen, läuft alles ganz regelt und ruhig ab. Obwohl es nach Chaos aussieht, behalten sie den Überblick. Dann geht es ans Verteilen. Die Menschen hier sind dankbar für die Unterstützung. Besonders schön ist es, wenn zwischen den Sachspenden kleine Grußbotschaften der Spender:innen entdeckt werden. Da wird „Alles Gute“ oder „Viel Kraft“ gewünscht. Kleinigkeiten, die den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Unterstützung für Flüchtende und für Einheimische
Angesichts des Ukrainekrieges hat Concordia in Moldau neue Projekte entwickelt, um Geflüchteten aus der Ukraine zu helfen, etwa die Verteilung von Lebensmittelpaketen mit rund 30 verschiedenen Produkten für Ukrainer:innen und ihre Gastfamilien. Über 8.000 Sanitärpakete wurden im ganzen Land verteilt. Die moldauischen Gastfamilien wurden von Concordia außerdem mit dringend benötigtem Brennholz versorgt. In besonders armen Gegenden wueden Dusch- und Wäscheservices zur Verfügung gestellt.
Nach der Flucht: Ankommen, Fuß fassen
Selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, können viele Geflüchtete nicht in ihre zerbombten Heimatorte zurückkehren. Nach den Nothilfe-Maßnahmen der ersten Kriegsmonate unterstützen wir unsere Partnerorganisationen in Osteuropa jetzt bei der Integration der Vetriebenen in den Aufnahmeländern. Es geht um Wohnraum, Jobs und Sprachkurse
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