Filme aus dem Archiv

PANAMERICANA (P. Felix Plattner SJ; Albert Lunte)

Pater Felix Plattner SJ und der Kameramann Albert Lunte unternahmen 1957 eine abenteuerliche Reise. Ausgerüstet mit modernem Filmequipment durchquerten sie im Land Rover mit Zürcher Nummernschild, den Spuren der Reduktionen folgend, Südamerika. Von Rio de Janeiro ausgehend, führt die Reise via Paraguay, Argentinien, Bolivien, Peru, Ecuador bis nach Barranquilla in Kolumbien. Neben über 3000 Fotos, brachte Pater Plattner auch bewegte Bilder mit, die aus heutiger Sicht von unschätzbarem Wert sind. Plattners Film ist ein persönliches einfühlsames Dokument, eines Jesuiten und Missionars der sich liebevoll diesen Kulturen angenähert hat. Doch trotz aller Zuneigung und Faszination für diese Menschen und ihrer Welt, lässt sich nicht verleugnen, dass Plattner ein Kind seiner Zeit war. So spürt man, wenngleich nur subtil, sein kulturimperialistisches Missionsverständnis, das aus heutiger Sicht befremdet. Oft mutet sein Kommentar etwas naiv, romantisierend, klischiert und auch zukunftsoptimistisch an. Wie man als Zuschauer mit der Zeit merkt, gilt seine grösste Faszination aber den grossartigen Barockkirchen in Südamerika und deren Architekten. Die imposante Bilderwelt von «La Panamericana» verhilft dem Zuschauer, sich den Menschen und Kultur Südamerikas anzunähern – zumindest so wie es damals, Ende der 50er Jahre, anzutreffen war.