– Japan

Trauer um Heinz Jokiel SJ

Als „unbeschriebenes Blatt“ war der Jesuitenpater 1950 nach Japan gekommen. Sein Aufenthalt dort sollte sieben Jahrzehnte andauern, geprägt von der Arbeit als Seelsorger, Sozialarbeiter und Universitätsdozent. Am ersten Weihnachtsfeiertag legte Pater Jokiel im Tokioter Loyola House nach schwerer Krankheit sein Leben zurück in die Hände seines Schöpfers.

Pater Heinrich „Heinz“ Jokiel wurde in Neisse in Oberschlesien (heute Nysa/Polen) geboren. Unmittelbar nach dem Abitur in Ratibor wurde er in die Wehrmacht eingezogen und geriet am Ende des Krieges in Gefangenschaft, wo er Jesuiten als Lagerseelsorger kennenlernte, deren Zeugnis seine Berufung weckte. Er trat in das Noviziat auf der Rottmanshöhe ein und obwohl er sich zunächst für den Wieder­auf­bau in Deutschland einsetzen wollte, bewarb er sich nach den philosophischen Studien in Pullach für die Mission in Japan.

Als er sich 1950 auf den Weg in das für ihn völlig fremde Land machte, sei er „wie ein unbeschriebenes Blatt“ gewesen. Nach der Sprachschule in Kamakura, einem Interstiz an verschiedenen Orten Japans und den theologischen Studien in Tokyo begann er in verschiedenen Werken der japanischen Provinz zu wirken: zunächst in Tokyo, dann von 1967-2001 in Yamaguchi und Oita, bis 2005 in Nagasaki und dann wieder in Tokyo bis zum Ende seiner aktiven Zeit in der Seelsorge.

Er arbeitete als Seelsorger und Lehrer an Kindergärten, Grund- und Hauptschulen sowie Gymnasien, als Dozent an der Sophia Universität in den 1980er Jahren und in der Studentenseelsorge, aber auch im Kontext der Pfarrei-, Exerzitien- und Sozialarbeit. Im Sommer 2022 wurden seine Kräfte merklich schwächer, so dass er sich auf die Pflegestation des Loyola House in Tokyo zurück­zog, wo er zuletzt aufgrund eines Gehirntumors besondere Fürsorge erhielt. Dort legte er nun 98-jährig sein Leben zurück in die Hände seines Schöpfers.

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