Lichtblick für die Gefangenen

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Die thailändischen Gefängnisse sind überfüllt. Die Gefangenen erhalten meist nicht einmal das Nötigste, von Zuwendung und Menschlichkeit ganz zu schweigen. Ein Mitarbeiter eines Projektes der Jesuiten kümmert sich um die einsamsten und ärmsten unter ihnen.

Ein Stück Menschlichkeit im harten Gefängnisalltag

1991 begann P. Olivier Morin SJ mit Besuchen in den Gefängnissen Bangkoks und baute die Gefängnisseelsorge auf. Trotz grosser Hindernisse lebt sein Werk auch heute noch weiter. Mittlerweile leitet Vilaiwan Phokthavi als Direktorin das Team des «Prison Ministry» von sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Gefangenen einmal im Monat besuchen. Die Männer und Frauen behalten so Kontakt zur Welt ausserhalb der Mauern. Am wichtigsten für sie ist das Wissen, dass es jemanden gibt, der sich um sie sorgt, der sich Zeit für sie nimmt und ihnen zuhört. Jemand, der ihnen zeigt, dass sie fähig sind, Gutes zu tun. Es geht aber auch um ganz praktische und elementare Dinge wie die Versorgung mit zusätzlichem Essen, Kleidung, Decken, Seife und anderen Hygieneartikeln. Die Gefangenen erhalten nicht einmal das Nötigste. Wer keine Freunde und keine Familie hat, von denen er Unterstützung bekommt, kann sich kein Leben in Würde leisten.

 

Die Insassen als Brüder und Schwestern

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projektes besuchen die inhaftierten Männer und Frauen, als wären es ihre Freunde oder Verwandten. Sie nehmen Anteil an ihren Sorgen und Nöten. Zurzeit besuchen sie regelmässig insgesamt 1700 Frauen und Männer in acht Gefängnissen und drei Gefängniskrankenhäusern. Viele sind zu langen Haftstrafen verurteilt, einige kommen aus anderen Ländern, so dass sie keinen Kontakt zu ihren Familien halten können. Die meisten wurden wegen Diebstahl oder Drogenhandel inhaftiert. Viele wurden aus Not und Armut kriminell.

 

Unterstützung für Erkrankte

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Krank sein ist ein grosses Problem im Gefängnis, gerade in den überfüllten Zellen in der Abschiebehaft. In der Krankenstation werden sie zwar untersucht und bekommen Medikamente verschrieben, besorgen müssen sie sich die Medikamente jedoch selbst. Hier sind viele auf Hilfe angewiesen. Oft ist nicht bekannt, woran sie genau erkrankt sind. Klar ist jedoch, dass mangelhafte Ernährung und die schlechten hygienischen Verhältnisse zu den Krankheitsfällen beitragen.