Hilfe für syrische Flüchtlinge

Die Menschen leiden

csm_Syrien1_01_59dfacd38dWas 2011 mit Demonstrationen junger Studentinnen und Studenten für Demokratie und friedlichen Protesten gegen das Regime von Baschar al-Assad begann, hat sich zur grössten humanitären Notlage unserer Gegenwart ausgeweitet. Mehr als 9 Millionen Syrerinnen und Syrer sind auf Hilfe angewiesen, zwei Drittel von ihnen sind Flüchtlinge im eigenen Land. Krieg und Gewalt haben sie aus ihren Häusern vertrieben, ganze Viertel wurden zerstört, Schulen mussten schliessen, Arbeitsplätze gingen verloren, Preise explodierten. An Orten wie der Altstadt von Homs leiden Familien an Mangelernährung und Hunger.

 

Mehr als 500 000 Todesopfer hat der Konflikt bisher gefordert. Durch die zusammengebrochene Gesundheitsversorgung sind in einigen Regionen Syriens wieder Krankheiten wie Polio, Tuberkulose und Typhus ausgebrochen. Die Menschen leiden.

Viele Nachbarländer sind durch die hohen Flüchtlingszahlen längst am Rande ihrer Kapazitäten angelangt: Allein im kleinen Libanon sind 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien untergekommen. Jordanien, Türkei, Irak und Ägypten sind weitere Aufnahmeländer der insgesamt mehr als 3 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Region.

Netzwerke der Hilfe

Dank einem Dutzend syrischer Jesuiten, die mit lokalen Freiwilligen in Damaskus, Homs und Aleppo gut funktionierende Hilfsnetzwerke aufgebaut haben, ist der Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) eine der wenigen Organisationen, die nach wie vor die Notleidenden im Land selbst erreichen. Junge Christinnen und Christen und Musliminnen und Muslime besuchen gemeinsam die Flüchtlingsfamilien, verteilen Decken, Matratzen, Kochgeschirr und Lebensmittel, helfen bei der Wohnungssuche, organisieren Betreuung, Unterricht, Spiele und Sport für die Kinder, um ihrem Alltag zumindest den Anschein verlässlicher Normalität zu geben.

«Eine Mörsergranate kann überall landen»

Eigentlich gibt es keine wirklich sicheren Gegenden mehr in Syrien. «Eine Mörsergranate kann überall und zu jeder Zeit landen», erklärt Nader, der in Damaskus für den JRS arbeitet. «Am meisten macht mir zu schaffen, dass du nicht weisst, ob du die anderen jemals wiedersehen wirst, wenn du morgens aus dem Haus gehst», sagt ein anderer Freiwilliger. Pater Nawras Sammour SJ betont vor allem das Gefühl der Verlassenheit: «Nach so viel andauernder Gewalt sind die meisten in Syrien wirklich müde – müde und frustriert. Wir fühlen uns alleingelassen. Wir brauchen in Syrien mehr internationale Präsenz.»

Begleitung und Bildung

Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten hilft über die verschiedenen Programme mehr als 300 000 Menschen in Syrien und den Nachbarländern Libanon, Jordanien und der Türkei. Die Begleitung über Hausbesuche ist eine zentrale Säule der Arbeit. Denn das schafft Nähe und Vertrauen. Weitere Schwerpunkte sind psychosoziale Unterstützung und Bildungsprojekte für Kinder und Erwachsene. Die Projekte für syrische Flüchtlinge bilden seit Kriegsbeginn einen Schwerpunkt der Sammeltätigkeit der Stiftung Jesuiten weltweit Schweiz. Für jede Spende, jedes Gebet und jedes Zeichen der Solidarität danken wir Ihnen herzlich!

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