Europäische Kunst am chinesischen Kaiserhof

: Einladung zum Vortrag

CHINAPFERD
Giuseppe Castiglione (Italien, 1688–1766) «One Hundred Horses», 1728
Der Ladanyi-Verein lädt alle Interessierten zu einem Vortrag von Prof. Dr. Erich Zettl über «Europäische Kunst am chinesischen Kaiserhof» ein.

Im Anschluss an den Vortrag ist ab ca. 20 Uhr eine Fragerunde eingeplant. Ausserdem sind die Besucherinnen und Besucher zu einem Apéro eingeladen.

Der Referent Prof. Dr. Erich Zettl war bis zu seiner Emeritierung als Dozent und Professor an der Fachhochschule Konstanz tätig. Er hatte seit 1980 mehrere Lehraufträge an chinesischen Hochschulen. Seine Forschungsschwerpunkte der letzten Jahre lagen vor allem im der Geschichte des kulturellen Austauschs zwischen Europa und China in der frühen Neuzeit.

Weithin bekannt ist die europäische Bildkunst der Renaissance, Werke Michelangelos, Leonardo da Vincis, Raffaels, Tizians oder der Meister der sakralen Kunst des Barock, jeder kennt auch Naturbilder chinesischer Dichter-Maler, Landschaften mit ihren aufragenden Bergen, Nebelbänken und Gewässern im Tal, mit Kiefern, Blumen und Bambus. Wenig bekannt ist hingegen, dass Anfang des 18. Jahrhundert Jesuiten als Malermissionare an den chinesischen Kaiserhof kamen, dass sich dort beide Kunstrichtungen begegneten, europäische und chinesische Elemente verschmolzen und ein faszinierender «Mischstil» entstand, der von den Europäern zur Meisterschaft gebracht und selbst von chinesischen Hofmalern übernommen wurde. Dieses fast unbekannte Kapitel der Weltkunstgeschichte ist das Thema des Vortrags von Prof. Zettl.

Zu den herausragenden europäischen Malermissionaren zählen der Italiener Giuseppe Castiglione (1688-1766), der mehr als ein halbes Jahrhundert lang, während der Regierungszeit dreier Kaiser die Kunst am chinesischen Kaiserhof prägte, der Franzose Jean-Denis Attiret (1702-1768) und der aus Westböhmen stammende Deutsche Ignaz Sichelbarth (1708-1780). Diese Missionare und Künstler wieder bekannt zu machen – auch das ist ein Anliegen des Vortrags.

Der Ladanyi-Verein fördert wirtschaftsethische Aktivitäten mit besonderem Fokus auf den asiatischen Raum. Insbesondere hat er sich die ideelle, finanzielle und operationelle Unterstützung der wirtschaftsethischen Arbeit von Prof. Dr. Stephan Rothlin SJ in China zum Ziel gesetzt. Weitere Informationen im Internet: www.ladanyi.ch

Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, den 4. März 2015, um 19 Uhr im aki, Kath. Hochschulgemeinde, Hirschengraben 86 (Nähe Central) , Zürich.

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