DACA: Bildung und Würde für Mädchen in Südindien

Dalits, Kastenlose, werden in Indien vielfach benachteiligt. Insbesondere den Mädchen bleibt der Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe verwehrt. Die Dr. Ambedkar Cultural Academy (DACA) im Süden Indiens gibt ihnen eine Starthilfe in eine gerechtere Zukunft.

X55260 Dalits

Ort:
Madurai im Bundesstaat Tamil Nadu, Südindien

Partner:
Danis Ponniah SJ

Zielgruppe:

DACA betreibt 100 dezentrale Lernzentren und Abendschulen in Tamil Nadu. Sie bieten den Jugendlichen neben schulischen Angeboten auch Computerkurse und Handwerkskurse. damit sie aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen können. Zudem unterhält DACA auf dem eigenen Campus ein Internat für 124 Dalit-Mädchen: das Vidivelli Home. Ein Großteil der Mädchen besucht die St. Anne’s Higher Secondary School.

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Mit Ihrer Hilfe können wir mit 40.000 Euro jährlich 150 Stipendien für Dalit-Mädchen finanzieren. Pro Kind sind das 260 Euro im Jahr, monatlich 22 Euro. Mit einem umfangreichen pädagogischen Programm, psychosozialen Angeboten und einem strengen Hygienemanagement hat man sich für die Zeit nach der Wiedereröffnung der Schule im November nach dem Lockdown gerüstet.

Befreiung der „Unberührbaren“

Zwar ist das Kastensystem in Indien offiziell abgeschafft, doch in den Köpfen der Menschen lebt es weiter. An unterster Stelle stehen die Dalits – die „Unberührbaren“. Ein großer Teil von ihnen lebt noch immer unter der Armuts­grenze. Viele Kinder sind unterernährt, die Alphabetisierungsrate ist sehr niedrig.

Engagierte Jesuiten setzen sich seit Jahrzehnten für Würde und Bildungschancen für die Dalits ein. 1999 gründete Pater Antony Raj in Madurai die Dr. Ambedkar Cultural Academy (DACA), benannt nach Bhimrao Rhanji Ambedkar (1891-1956), einem Vorkämpfer für die Befreiung und Gleichberechtigung der Dalits.

Den Teufelskreis durchbrechen!

Die Akademie besteht aus zahlreichen Lernzentren und Abendschulen in einer Reihe von Distrikten in Tamil Nadu. Neben den schulischen Angeboten können Jugendliche auch Computerkurse belegen oder ein Handwerk erlernen, um aus dem Teufelskreis der Armut auszubrechen und ihre menschliche Würde zu entdecken.

Rund 100 Lernzentren wurden bereits aufgebaut. Dort, wo insbesondere Mädchen der Zugang zu Schulbildung verwehrt bleibt. Die Lernzentren sind oftmals nicht mehr als ein Dorfplatz, an dem von DACA ausgebildete Lehrkräfte regelmäßig kostenlosen Unterricht anbieten. Meistens finden die Kurse abends statt, nachdem die Mädchen und Frauen ihre täglichen Arbeiten erledigt haben.

Vidivelli: „der Morgenstern“

Neben dem Unterricht in den Dörfern, bietet das DACA-Programm auf dem eigenen Campus ein Zuhause für 220 Dalit-Mädchen: das Vidivelli Home. Unterbringung und Mahlzeiten, sowie Schulkosten werden über Spenden finanziert. Vidivelli ist Tamil und bedeutet Morgenstern. Ein Großteil der Mädchen besucht die St. Anne’s Higher Secondary School, etwa ein Kilometer entfernt. Ein paar ältere Mädchen bleiben auf dem Campus und pauken für den Test der Tamil Nadu Public Service Commission – den Einstellungstest für den öffentlichen Dienst.

Neben der Schulbildung legt DACA auch Wert auf Sport, Kunst und praktische Fähigkeiten. Für besondere Anlässe studieren die Mädchen mit großer Leidenschaft traditionelle Tänze ein. Außerdem trainieren sie Silambam, eine alte tamilische Kampfkunst. Zum Internat gehört auch ein Stück Land mit Zwiebeln, Tomaten, Okra und Bohnen.

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